Wie kam es dazu?

Schon lange gibt es seitens einzelner Studierendengruppen die Forderung, eine Unicard einzuführen, die einzelne Ausweise, Tickets und andere Dinge in einer einzelnen Karte bündeln. Das 55. Studierendenparlament der RWTH Aachen forderte mit folgender Resolution am 9. Mai 2007 schließlich das Rektorat auf, den Rosa Lappen durch eine Unicard im Kreditkartenformat zu setzen.

Das 55. Studierendenparlament fordert die Hochschulleitung der RWTH Aachen dazu auf, den bisherigen Studierendenausweis in Papierform durch eine Uni-Card im Kreditkartenformat zu ersetzen.

Diese Karte soll die bisherigen Ausweise ersetzen und weitere Funktionen integrieren. Hier bieten sich insbesondere eine Kombination mit dem Semesterticket und dem Bibliotheksausweis sowie die Einbindung einer Zahlungsfunktion für die Mensen und die öffentlichen Kopierer an der Hochschule an. Insofern ist auch das Studentenwerk Aachen aufgefordert, die Realisierung der bargeldlosen Kartenzahlung zu prüfen.

Die Einführung einer Uni-Card würde den Studierenden vielfältige Vorteile in ihrem Alltag bringen: Der platzraubende und abnutzungsanfällige Studierendenausweis würde aus den Portemonnaies verschwinden, es müsste kein separater Bibliotheksausweis mitgeführt werden und in den Mensen würde das mühselige Suchen nach Kleingeld der Vergangenheit angehören. Gerade für das Studentenwerk eröffnet sich damit eine neue Möglichkeit zur Serviceverbesserung. Außerdem könnte durch ein Passfoto des Inhabers auf der Unicard vermieden werden, dass ein amtliches Ausweisdokument zur Gültigkeit des Studierendenausweises und des Semestertickets notwendig ist.

An anderen Universitäten in Nordrhein-Westfalen werden derartige Karten längst eingesetzt – mit großem Nutzen für die Studierenden. Gerade eine Technische Hochschule wie die RWTH kann es sich nicht länger leisten, ihre Studierenden mit einem rosa Papierzettel und einer laminierten Bibliothekskarte auszurüsten. Besonders im Hinblick auf die laufenden Bemühungen der RWTH, Elite-Universität zu werden, bietet sich hier eine Möglichkeit, Innovationskraft zu demonstrieren und die Studierenden unmittelbar daran teilhaben zu lassen.

Insbesondere dürfen auf der Karte nur möglichst wenig personenbezogene Daten (insbes. keine Prüfungsleistungen) gespeichert werden können. Bei Verlust der Karte muss die Möglichkeit des Ausleihens und Bezahlens unverzüglich eingestellt werden. Die Verschlüsselungselemente auf der Karte müssen aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Außerdem darf die Unicard Studierende nicht dazu verpflichten, Kunde einer festgelegten Bank zu werden. Das Aufladen der Karte kann nur durch Eingabe einer PIN erfolgen.

Das Studierendenparlament fordert den AStA auf, sich in zukünftigen Gesprächen mit der Hochschulleitung für die Unicard einzusetzen.

(Quelle: Webseite der Studierendenschaft der RWTH Aachen)

In der Folgezeit kümmerten sich die amtierenden Asten darum, die Einführung einer Unicard voranzutreiben. Es wurden Konzepte erstellt und vorgestellt. Schließlich führte dies seitens der RWTH Aachen zur Gründung der Projektgruppe Unicard, die sich mit der Schaffung eines multifunktionalen Studierendenausweis bzw. einer multifunktionalen Chipkarte beschäftigte. Ausgehend von der aktuellen Situation plante man existierende Karten und Prozesse zu bündeln. Dazu bedurfte es der Zusammenarbeit verschiedener Stellen der Hochschule und der Studierendenschaft.

Später wurde aus dieser Gruppe nach einem Namenswettbewerb zum Namen der Karte die Projektgruppe BlueCard, die schließlich ein Konzept für die Karte erarbeitet hat. Der Auftrag wurde schließlich europaweit ausgeschrieben und schließlich wurde die Firma Magna Carta damit beauftragt. Dies führte dann schließlich zur Versendung der Karten an die Studierenden im März 2011.

In diesem Rahmen konnten zwar längst nicht alle Funktionen integriert werden, jedoch ist die Integration weiterer Funktionen auch weiterhin geplant. Durch die erfolgte Einführung, so schätzt man, könne man auch besser auf andere einwirken, als nur durch eine bloße Absichtserklärung.